Segelboot Friendship 22

Sponsor für 2022 & 2023 ist Romeo

Hallo Friendship22 Forenmitglieder,

seit Ende letzten Jahres bin ich stolzer Besitzer einer Friendship 22 Bj 1983. In meinem Schiff ist der MB2a/50s verbaut. Es liegt in Holland im Veerse Meer.

Ich bräuchte eure Hilfe zur Einstellung des Motors. Vorab in ein paar Zeilen meiner Erlebnisse des Saisonbeginns:

Als ich am Anfang der Saison den Motor starten wollte, sprang er tadellos an. Da kann ich wirklich nicht klagen. Doch sobald ich Ihn in den Leerlauf gestellt habe, ist die Drehzahl soweit runtergelaufen, dass er ausgegangen ist.

Nach Kontaktaufnahme mit einer Werkstatt in der Nähe, in der mein Schiff durch den Vorbesitzer alle Wartungen bekommen hat, hat man mir gesagt, dass es der Vergaser ist. Er müsse gereinigt werden.

Daraufhin habe ich mir die Sache etwas genauer angeschaut. Als erstes ist mir aufgefallen, dass die Leerlaufschaurabe schon am Anschlag war.

Bevor ich den Vergaser ausbauen wollte, habe ich mir gedacht, versuch erstmal die Leerlaufschaube zu justieren. Leider ohne Erfolg! Die Leerlaufschraube war so fest an die Buchse gefressen, dass direkt der Schraubenkopf abriss. Sehr ärgerlich. Naja, mit Feingefühl und dem richtigen Werkzeug würde ich das wieder hinbekommen, habe ich mir gedacht. Daraufhin bin ich mit dem Vergaser zur oben genannten Werkstatt gefahren um mir eine neue Schraube zu besorgen. Der Mitarbeiter hat den Vergaser in die Hand genommen und ist damit in Lager. Als er zurückkam, war nicht nur der Schraubenkopf abgebrochen sondern auch die ganze Gewinde Buchse abgerissen! Seine Reaktion war ein Schulterzucken und ein "Sorry". So kann es laufen...

Als ich wieder zuhause war, habe ich das Problem durch ein abgekantetes Blech (und der Unterstützung meines Vaters) behoben. Zwei Bilder dazu im Anhang.

Den Vergaser habe ich auch geöffnet um ihn mir mal von innen anzuschauen. Er sah wirklich sehr sauber aus.

Jetzt mein eigentliches Problem:

Mittlerweile ist er wieder verbaut. Jetzt habe ich die Drehzahl wieder so hoch, dass er im Leerlauf nicht ausgeht. Jedoch bleibt die Drehzahl nicht konstant. Gefühlt alle 3 bis 5 Sekunden schwankt sie. Sobald ich den Gang in einer unteren Drehzahl einlege, geht er aus.

Er lässt sich auch nur mit gezogenem Choke zuverlässig starten. Mir kommt die Leerlaufdrehzahl auch etwas hoch vor.

Nach dem Motto -Fragen kostet nichts- habe ich erneut Kontakt zur Werkstatt aufgenommen. Sie meinten, der Vergaser sollte im Ultraschall Bad gereinigt werden.

 

Wie seht Ihr das?

 

Ich habe auf der Arbeit Ultraschallbäder. Ich könnte es also selbst machen. Wie würdet ihr das durchführen?

Leider lässt sich die Luftschraube auch nicht mehr drehen. Ich müsste sie dafür ja auch ausbauen? Habe da etwas Sorge.

Kann die große O-Ring Dichtung der Wanne drin bleiben, da sie nichtmehr lieferbar ist?

Hoffentlich war das nicht zu viel Text.

Danke fürs lesen und bitte antworten.

 

Ach ja, ich habe im Winter mein Cockpit erneuert: https://goo.gl/photos/mGCh6uzHCrzWA6pc9

Wenn Ihr wollt, kann ich die Konstruktionszeichnungen veröffentlichen, dann könnte es nachgebaut werden.

 

Gruß, Markus

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Antworten auf diese Diskussion

Hallo Markus,

ich lese deinen Beitrag erst jetzt. Ich habe den gleichen Motor, der bei mir meistens ohne Probleme läuft. Hast du dein Drehzahlproblem noch?

Der Motor ist ja baugleich mit dem Honda BF75-Außenborder. Vielleicht kannst du irgendwo einen Ersatzvergaser bekommen...

Ich finde ja dein Cockpit cool. Das sieht nach Profiarbeit aus. Teak ist teuer, oder? Hast du viel davon gebraucht? Deine Zeichnungen fände ich sehr interessant.

Gruß

Heiko

Hallo Heiko,

mittlerweile habe ich etwas mehr Erfahrung mit dem Motor sammeln können. Der Fehler lag tatsächlich an einer Verunreinigung im Vergaser. Der Motor neigt extrem dazu Harz im Vergaser anzusammeln, sofern man nicht Sondertreibstoff wie beispielsweise Aspen4 tankt. Nach ausreichender Reinigung im Ultraschall Bad lief er wieder.

Im letzten Winter sind zwei weitere Fehler aufgetreten, die ich dann (mit viel Aufwand) behoben habe. Zum einen ist die Kühlung des Motors fast vollständig ausgefallen und zum anderen hat sich Wasser im Motoröl (cremiges Öl) angesammelt. So merkwürdig es auch klingt, die beide Fehler sind sehr verwandt.

Mir kam leider erst die Einsicht als der Zylinderkopf schon ab war... Naja, Übung macht den Meister und jetzt kenne ich fast jedes Teil des Motors auswendig. Tipp am Rande: Honda hat noch sehr viele Ersatzteile. Alles oberhalb des Saildrives ist ja Honda.

 

Zum Reinigen des Kühlkanals kann ich meine Eigenkonstruktion empfehlen. Kann man  für sehr wenig Geld im Baumarkt kaufen. Es ist eine Zusammenstellung aus HT Rohren, sodass die Abgase sich vom Kühlwasser trennen lassen und es somit ermöglicht wird einen Kühlkreis aufzubauen. Mit Essigsäure und einem Filternetz im HT Rohr kann man dann den Motor laufen lassen. Hierbei ist es natürlich wichtig, dass die „Kopfhörer“ auf den Saildrive montiert werden.

Bilder hängen an.

 

Ach ja, bevor ich es vergesse, das Holz. Es hat mich ca. 250€ gekostet. Natürlich braucht man dazu auch gewisse Maschinen, die nicht ganz günstig sind. Zeichnungen sind auch angehängt.

Möchte jemand meine alten Bretter aus dem Cockpit zufällig haben?

Ich würde gerne anfangen alle Erfahrungen und Informationen meiner Friendship irgendwo zu speichern. Was haltet Ihr davon einen Pool an Informationen zu sammeln, da ansonsten vieles Internet verlohren geht...

Viele Grüße,

Markus

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Hallo Markus,

tolle Idee mit dem Spülkreislauf. Ich hab bisher immer den Motor zerlegt...

Wegen deiner alten Bretter: Hattest du vorher einzelne Leisten im Cockpit oder verklebte Platten? Poste bitte mal ein Foto von den alten Teilen. Mein Cockpit sieht nämlich so aus wie dieses:

https://boote.de/wp-content/uploads/2015/11/183734-500x376.jpg

Ggf. wäre ich interessiert um bei mir einige kaputte Bretter zu ersetzen.

Viele Grüße

Heiko

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