Segelboot Friendship 22

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Hallo an alle die mit dem Blister oder Genacker segeln. Ich neige dazu mir ein Solches anzuschaffen und suche nach Erfahrungsberichten. Es wäre auch hilfreich über das Material wie Blöcke / Schoten und Holepunkte etwas genauer Bescheid zu wissen.
Also wie fahrt Ihr Eure Leichtwindsegel und welche Tipps könnt Ihr geben.
Viele Grüße von Steffen

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Hallo
habe seit 12 Jahren einen Blister / Genacker oder wie schreibt LeeSails "Tristarblister", ich würde also von der Art heute sagen Genacker. Anfangs hatte ich Umlenkrollen am Heckkorb festgemacht, die fielen leider bei stärkeren Wind immer auseinander,jetzt habe ich Umlenkrollen mit Schäkel und Feder an der Fussreling festgemacht. Nachdem ich einmal vor St. Tropez von einem Vorwindkurs auf einen raumen anluven musste , der Wind so stark wurde das ich fast den Genacker nicht mehr einholen konnte, habe ich mir jetzt einen Bergeschlauch besorgt. Alles in allem trotzdem recht aufwendig, lohnt sich eigentlich nur dann zu setzen wenn man längere Zeit einen Kurs beibehalten will und kann. Bei leichten Vorwindkursen setze ich zum Teil nur den Genacker, dann fällt er nicht immer ein, allerdings ist dann das Bergen nicht so einfach. Da das Segel vor dem Vorstag gefahren wird ist das Wenden nur Theoretisch möglich, ich berge lieber den Genacker und setzte ihn auf dem anderen Bug neu.
Letztes Jahr habe ich einen Kumpel von mir in Erstaunen versetzt (Charterskipper von großen Yachten), er macht bei leichtem Wind und bei Fahrt <2 kn den Motor an. Wir also, bei fast keinem spürbaren Wind den Genacker gesetzt und die FS macht 3kn und mehr Fahrt.
Alles in Allem ein lustiges Segel, welches gerade in Leichtwindrevieren dafür sorgt, dass ich nicht ständig diesen lauten Motorquirl am Heck anmachen muss.
Beate lästert schon mal wenn ich wieder mein buntes Spielzeug auspacke.

Werde die Tage mal ein paar Bilder hochladen

Gruß
Beate und Detlev
Hallo Detlev und natürlich Beate,
Deine Erfahrungen decken sich mit meinen Vorstellungen. Interessant wären noch ein paar technische Details.
z. B. Art und Hersteller der Blöcke vorher - nachher , Schotmaterial + Längen , wo belegt man die Schoten und wie holt man sie dicht ? Wo ist der Hals angeschlagen ? Wie groß sollte das Segel max sein ?
Über ein paar Ausführung wäre ich froh. Bis dann viele Grüße Steffen
Hallo,
ich habe zwar keinen Blister, sondern dieses bunte Riesenvorsegel, dass auch im FS22-Werftprospekt abgebildet ist. Das Besondere: Das Segel ist zwar sehr groß, aber es wird wie eine Genau am Vorstag gefahren und ist noch relativ flach geschnitten. Wie das Segel genau heißt, weiß ich eigentlich nicht. Keine der bei Wikipedia nachgeschlagenen Definitionen passt. Müsste dann wohl Genua 0 heißen :-) Wie nennen andere FS22-Skipper dieses Tuch?
Zu meinen Erfahrungen: Dieses Segel lässt sich bei leichtem Wind gut von Halbem bis Raumen Wind einsetzen. Bei Am-Wind-Kursen killt es, bzw ab 3 Bft wird der Winddruck zu stark und das Boot krängt. Vor dem Wind fällt das Segel leider ein, da es wie jede Genua in den Windschatten des Großsegels gerät (das Schicksal wiederfährt übrigens auch jedem Blister und Gennaker). Dann muss das Groß in Luv also Schmetterling gesegelt werden und das "bunte Segel" mit dem Spibaum ausgebaumt werden. Bei leichtem Wind OK, aber bei Böen unangenehm - Gefahr der Patenthalse. Wie ist das bei euch Beate und Detlev? Funktioniert der Blister gut bei exaktem Vorwindkurs?
Viele Grüße
Heiko
Habe gerade entdeckt, dass Werner auch so ein Segel hat. Auch er segelt Schmetterling :-)
Siehe da:
http://friendship22.ning.com/photo/mit-buster?
Hallo
anfangs hatte ich die Umlenkrolle http://www.svb.de/index.php?sid=c03d95a863628ef73214528d2406ec4e&am... am Heckkorb befestigt, da diese immer an der Kugel ausriss habe ich jetzt alles nach alt Väter Sitte mit Schäkel und Umlenkrolle an der Fussreling in der Nähe des Heckkorbes festgemacht. Die Schot 2*10mm 8mm wird nun dort umgelenkt über die Genua/Fockwinsch geführt und an der Klampe für die Fockschot belegt. Fusspunkt vorne = Anschlagpunkt der Vorsegel.
Theoretisch kann man mit dem Blister wenden fahren. Nachdem ich den Blister ein paarmal ums Vorstag vertüttert hatte lasse ich dies jetzt. Ich berge ihn lieber mit dem Bergeschlauch, lege ihn auf die andere Seite (vorne ums Vorstag ), befestige die Schot auf der anderen Seite und dann wieder hoch mit dem Segel. Geht einfacher und schneller + ohne Risiko fürs Tuch.
Der Genacker hat lt Lees 29,7qm
Vorwindkurse segele ich per Schmetterling ohne Spibaum, allerdings nur bei wirklich leichten Wind ohne Welle.
Bei sehr leichten, sehr raumen Kursen auch Vorwind, segele ich zum Teil nur mit Genacker ohne Groß, da der Genacker dann besser steht.
Gestern bei halb bis raumen Wind lt KNMI 4Bft max Speed lt GPS 6,5kn, wobei die Anzeige ständig über 5,6kn war. Heißer Ritt.
Das Segel, steuern, setzen ist nicht das große Problem.
Die 4 Stufen (Windstärken ) des Blister/Genacker/Spi-segelns
1. schwacher Wind der Blister fällt ständig ein, man macht weniger Fahrt als wenn man die Genau gesetzt hätte.
2. der Blister steht , man macht spürbar mehr Fahrt als mit normaler Besegelung
3. man macht Rauschefahrt, überholt selbst größere Yachten
4. Huch das Ding muss ja auch wieder runter, wenn man jetzt kein Leeraum hat zum Bergen hat, sprich man nicht für einen Moment auf Vorwindkurs gehen kann, wird es hecktisch
Gruß Detlev
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Also wirklich sehr aufschlussreich diese Beschreibung. Man merkt Dir den alten Hasen richtig an. Die Bilder sind Weltklasse !!! Danke an Dich Detlev.
Übrigens hatte ich am Sonntag am Rursee ebensolche Bedingungen. Auf der Logge standen am Ende 7,46 Kn als Topspeed. Ich kann es kaum glauben, dass das möglich ist mit meinem schweren Pott. Aber die neue Schraube und die Genua machen es sicherlich aus. Vorher war mein Topspeed knapp unter 6 Kn.
Der Tag war herrlich. Segelwetter wie aus dem Bilderbuch.
Also bis bald - Steffen und Conny
Hallo an alle Liebhaber des " Bunten Spielzeugs " Ich hatte in der Zwischenzeit Gelegenheit mit einem geliehenen Gennaker alter Bauart etwas zu üben. Es hat sich ganz gut machen lassen. das Schiff verträgt sicherlich noch ein paar Quadratmeter.
Das Händling bei leichtem Win ist relativ einfach. Ich habe den Segelhals mit einer Talje an der Ankerrolle angehängt. Das Fall läuft vor dem Vorstag durch den Mast nach achtern. Ebenso ist die Schot ( 20 m 6 mm dick ) außenbords auf beiden Seiten über die Fußreling und zwei Patentschäkel ins Cockpit geführt. Zusätzlich habe ich ein Stück Relingnetz in den Bugkorb gebunden. Somit kann man bei Bedarf das Gennaker ganz bequem setzen. Zum Einholen habe ich natürlich meine Frau benötigt.
Anbei ein paar Bilder von den ersten Versuchen.
Momentan hole ich ein paar Angebote ein. Werde mir wohl ein solches Segel zulegen. Hat jemand vielleicht einen Tip für einen preiswerten Segelmacher ? Die Angebote zur Zeit bewegen sich zwischen 550,- und 750 Euro ohne Bergeschlauch.
Viele Grüße Steffen
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Es ist Da ! Mein neues Gennaker. Ich habe mir eins maßschneidern lassen. Die erste Probefahrt war gelungen. Jetzt muss ich mich noch einarbeiten.
Der Bergeschlauch funktioniert auch super.Ich bin begeistert.
Hier die ersten Fotos ....
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Hallo Jan.
keine Sorge ich werde Euch Alles genau berichten. Ich muss mir nur dafür eine ruhige Minute nehmen. Also bis demnächst - Steffen
Also hier meine Bericht über das neue Gennaker.
Bestellt habe ich es bei Parasail GmbH Wuppertal. Lieferzeit ca. 6 Wochen. Die Größe wurde nach meinem I.- Maß 7,1m und J- Maß 2,9 m auf 29qm berechnet. Es passt sehr gut steht wie eine Eins.
Ich konnte 3 Farben wählen und beliebig plazieren. dazu habe ich das Programm http://www.elvstrom-sails.com/francais/spi/ genommen und den Ausdruck zu Parasail geschickt. Das Gennaker wurde genauso gefertigt. Preis : 610,- zzgl. 30,- Versandkosten.
der Werbeaufdruck hat nochmal 100,- gekostet. Somit kann ich das Segel steuerlich geltend machen. Material ist 075 OZ
Den Bergeschlauch habe ich bei Diekow Segel Norderstedt bestellt. Hat nur ein paar Tage gedauert. Die Länge ist mit 7,0 m passend und der Preis lag bei.170,- incl. Versand. Vorteil dieses Schlauches
ist der seperate Kanal für die Reffleinen. Somit kann sich im Schlauch nix vertörnen. Die Farbe ist weiß und das Material leichtes Nylon. Der Trichter ist Plastik und hat einen Durchmesser von 16 cm. Das ist Standard und läuft bei der Größe optimal über das Segel.
Bedienung :
Der Schlauch wird oben am Wirbelschäkel des Segels angeschlagen und übergestreift. Das Gurtband des Schlauches wird mit dem Spifall verbunden. Nun muss der Hals ( Tack ) an der Ankerrolle angeschlagen werden.Das geschieht über eine Talje und eine 6 mm Leine die nach hinten gelegt wird. Damit kann man den Gennaker bei Bedarf steigen lassen.
Die Schot ist eine 24 m lange Leine ( 8mm weich ) welche vor dem Vorstag läuft und außenbords nach hinten über zwei Rollen an der Fußreling wieder ins Cockpi genommen wird. Das Schothorn ( Clew ) wird hier in der Mitte mittels einem Schotschäkel angeschlagen.
Bei den Rollen hatte ich zunächst die von Sprenger gekauft, habe sie aber wieder umgetauscht. Jetzt benuutze ich die Lewmar Syncro von SVB und bin begeistert. Das Gennaker läst sich sehr leicht trimmen.
Die Schoten nehme ich dann auf die Fock - Winschen. Für die Halsleine habe ich eine Schotklemme oben am Niedergang angeschraubt.
Da der Bugkorb etwas über die Anker Rolle herausragt. werde ich einen kleinen Bugsprit bauen, den ich anstelle der Rolle in den Ankerbeschlag stecke. Die Länge soll etwa 20 cm sein. Wenn ich das fertig habe werde ich darüber berichten.
Zum Segeln :
Ich habe die Rollfock eingerollt und gehe aufs Vordeck. Der Bergeschlauch liegt unten im Vorschiff.
Mit dem Spifall hole ich den Schlauch heraus und belege die Leine am Mast.
Dann wird Hals angeschlagen. Hier bitte einen Sicherheitsschäkel mit Bändsel benutzen, damit man im Notfall das Gennaker auswehen lassen kann. das ist mir letztes WE schon zu Gute gekommen, als starke Böen aufkamen. Das Segel solte max bis 4 Bf gesegelt werden.
Dann wird die Schot am Horn angeschlagen. Der Schlauch hängt dabei gleich auf der Leeseite.
( auch die Reffleinen )
Nun holt man die Leeschot etwas dicht und zieht den Bergeschlauch nach oben. Das Segel füllt sich und kann nun optimal eingestell werden. Der beste Kurs ist natürlich raumschots. Ich habe aber auch schon höher am Wind ( - 45° ) guten Stand gehabt. Aber das muss noch ein wenig ausgetestet werden. Das Segel füllt sich jedenfalls schon bei anscheinender Flaute recht gut und man kann noch vorwärts kommen.


Anbei noch einen paar daten zum Nachlesen. Falls noch Fragen sind - immer gerne - Bis dann Steffen
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Hallo Steffen,
wollte Dir erst mal ganz herzlichen Dank für deine Informationen sagen.
Das bringt mich wieder ein Stück weiter auch meinen Genacker noch dieses Jahr auszuprobieren und durch Zukauf zu optimieren ;-).
So lebt unser Forum !!!!
Schönen Gruß
Walter
www.hinterdenhorizont.blogspot.com
Hallo Walter, was hast Du für Material ? War der Gennaker original dabei ?
Beschreib doch mal das Teil und das Zubehör.
Viele Grüße Steffen

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